Wasser ist Leben. Leben ist Veränderung. Beim Shiatsu arbeiten wir viel mit Veränderungen im Energiesystem und deren Auswirkungen auf Körper, Emotionen und Psyche. Und wir schauen, dass die Energie im System frei und ungehindert fließen kann. Dabei spielt Wärme oft eine wichtige Rolle. Wenn es kalt ist, ändert Wasser seinen Aggregatzustand und wird zu Eis. Kältesymptome im Körper - der ja zu gut zwei Drittel aus Wasser besteht - lassen vorübergehend Stagnationen und einen gestauten Energiefluss entstehen. Das Gute ist, dass die Energie nicht weg ist sondern nur gebunden. Sobald genügend Wärme zugeführt wird, schmilzt das Eis und wird wieder zu fließendem Wasser.
Das Ganze funktioniert natürlich auch in die andere Richtung. Bei zuviel Hitze wird Wasser gasförmig und verändert sich zu Wasserdampf. In diesem Fall braucht es kühlende Interventionen, um die Energie wieder „einzufangen“ und im Körper zirkulieren zu lassen.
Wir sehen: der optimale Zustand ist der fließende, aber in gewissen Phasen, Situationen, Gegenden oder Zeiten sind auch verfestigte oder flüchtige Zustände real und natürlich. Es geht daher immer darum, diese vorübergehenden Veränderungen zu akzeptieren und auch die Schönheit und Sinnhaftigkeit darin zu sehen. Erst, wenn es längerfristig zu Problemen führt, sollten Maßnahmen zur Wiederherstellung der ursprünglichen Form getroffen werden.
Text und Foto: Klaus Gisinger, Jänner 2024